Hier einige informative Links und Informationen
- DITIB.de Webseite unseres Dachverbandes
- Gebetszeiten Planer , Namaz Vakitleri
- Generalkonsulat Karlsruhe
- Moscheesuche im Internet
- Besuch in einer Moschee (siehe weiter unten)
- Grundlagen des Islam (siehe weiter unten)
Besuch in einer Moschee
Die Moschee ist eine religiöskulturelle Einrichtung; Treffpunkt für Gläubige, um Allah, den Einen und Einzigen Gott zu verehren. Hier finden nicht nur Gottesdienst und Gebete statt, es werden auch die islamischen Festtage und festlichen Anlässe der Gemeinde begangen (Hochzeitfeier, Geburt, Beschneidungsfeier, Abschiedsfeier vor der Wallfahrt etc.)
Die Moschee ist Gotteshaus und Gebetsstätte für Muslime. Sie ist auch Begegnungsstätte der Gemeinde, in der sowohl Unterricht als auch Unterhaltung stattfindet, sowie gesellschaftliche Anlässe gemeinsam gefeiert werden. Zu den wichtigsten Gottesdiensten, die in der Moschee abgehalten werden, zählen die täglichen fünf Gebete, das Freitagsgebet und die Festgebete.
Bei einem eventuell bevorstehenden Besuch in der Moschee ist zu beachten, dass sich die Muslime an eine Kleidervorschrift halten und dies in den Räumen der Moschee auch beachtet werden soll. Sowohl Männer, wie auch Frauen sollten sich nicht anzüglich anziehen oder gar leicht bekleidet sein. Es ist z.B. nicht angebracht mit Shorts, Miniröcken oder (durchsichtigen) T-Shirts in die Moschee zu kommen, wobei man i.a. darauf achten sollte, dass die die Beine und Arme bedeckt sind. Bevor die Gebetsräume betreten werden, werden die Schuhe am Eingang ausgezogen, da der Muslim beim Gebet die Stirn berührt und der meist mit Teppich oder Teppichboden ausgelegte Gebetsraum sauber und rein sein muss.
Die Besucher können sich sonst verhalten wie bei einem Besuch eines anderen Gotteshauses, wobei sie auch ohne Zwang Fragen über die Moschee, die Einrichtung und die Aktivitäten stellen können. Fragen über die islamische Lehre und die religiöse Praxis der Muslime sind ebenfalls willkommen.
Hier noch ein paar Infos zu den baulichen Besonderheiten, die in einer Moschee anzutreffen ist:
In jedem Gebetsraum einer Moschee ist sog. „Mihrab“ anzutreffen. Dies ist eine Gebetsnische, die die Qibla (= Gebetsrichtung nach Mekka) anzeigt und vor der der Imam steht und die Gemeinde im Gebet leitet. Gleich (meist) rechts daneben befindet sich die Minbar, die Predigtkanzel, die aus mehreren hölzernen oder steinernen Stufen besteht. Darauf steigt der Imam um in der Mittagszeit den Hauptgottesdienst am Freitag, das Freitagsgebet, abzuhalten. Zudem wird diese Predigtkanzel auch an den beiden Festtagen genutzt.
Ein Minarett haben die meisten Gebetshäuser der Muslime in Deutschland nicht, wenn sie nicht wirklich als Moscheegebäube konzipiert und errichtet wurden. Das Minarett, von dem aus der Gebetsruf (Asan) gerufen wird, wird heutzutage nur aus architektonischen Gründen errichtet.
In jeder Moschee ist auch ein Abteil zur Gebetswaschung vorhanden, in der sich die Gläubigen zum Gebet vorbereiten. Andere Räume sind die Frauenabteilung bzw. –empore, der Aufenthaltsraum mit Teestube, in manchen Gemeinden stehen auch Jugendräume zur Verfügung.
Oft gestellte Fragen zur Moschee und dem Moscheebesuch und Antworten dazu:
1. Was ist eine Moschee?
Eine Moschee ist eine Ort der Anbetung für Muslime. Das deutsche Wort „Moschee“ leitet sich vom dem arabischen Wort „Masdschid “ ab, das soviel „Ort der Niederwerfung“ bedeutet. Dieses arabische Wort „Madschid“wird unter den Muslimen für kleinere Moscheen bzw. Gebetsräume gebraucht. Grössere Moscheen werden als Dschamii bezeichnet.
2. Wie wird eine Moschee benutzt?
Moscheen spielen eine lebendige Rolle im Leben der Muslime in Deutschland. Die wesentlichste Funktion einer Moschee ist es, den Platz für die täglichen fünf Gebete, die Pflicht für jeden Muslim sind, bereitzustellen. Die Moschee liefert zudem den Platz für das Freitagsgebet, das als Gemeinschaftsgebet obligatorisch ist und für die Gebete an den beiden Festen der Muslime.
3. Ist die Moschee eine heiliger Ort?
Eine Moschee ist ein Ort, das speziell als Gebetsraum hergerichtet ist. Jedoch gibt es nichts Heiliges in Bezug auf das Gebäude oder dem Ort an sich. Es gibt z.B. nichts vergleichbares wie ein Altar einer Kirche. Der Muslim kann auf jedem sauberem Untergrund beten. Muslime beten auch oft an Öffentlichen Plätzen.
4. Wie groß sind die Moscheen?
In Deutschland gibt es Gebetsräume , die nur wenige Quadratmeters groß sind und in der nur einige wenige Gläubige ihr Gebet verrichten, bis zu großen Moscheen, die mehrere hundert Personen fassen.
5. Sind Besucher in einer Moschee willkommen?
In Deutschland sind Besucher in Moscheen gern gesehen. Führungen können von den meisten Moscheen organisiert werden. Am besten setzt man sich vorher mit den Verantwortlichen der Moschee in Verbindung oder kontaktiert muslimische Stellen, die solche Führungen anbieten.
6. Was sind die Besonderheiten einer Moschee?
Der Gebetsraum ist in jeder Moschee in Richtung Mekka ausgerichtet, die Richtung, zu der sich die Muslime im Gebet ihr Gesicht hinwenden. In Deutschland ist die Richtung Süd-Süd-West. Die Gebetsräume sind zu den Gebetszeiten meist offen und zugänglich. Die Gläubigen stellen sich in dem Gebetsraum in Reihen nebeneinander auf und stehen und verbeugen sich gemeinsam im Gemeinschaftsgebet. Es gibt keine Bänke oder Stühle. Die Gemeindemitglieder sitzen auf dem Boden.
Weil Männer und Frauen getrennte Reihen im Gebet bilden, stellen manche Moscheen getrennte Räumlichkeiten oder Emporen für die Frauen zur Verfügung oder man trennt diese Bereiche werden auf eine andere Art.
7. Was befindet sich noch im Gebetsraum?
Alle Moscheen besitzen eine Art Mihrab , eine Gebetsnische, das kennzeichnet welche Wand nach Mekka ausgerichtet ist. Diese Mihrab kann aus Holz gearbeitet, mit Kacheln beschmückt, oder aus Stein bearbeitet sein. Sie ist oft mit arabischen Kalligraphien aus dem Koran versehen. Ihre gebogene Form verhilft dem Imam, dem Vorbeter, dass seine Stimme die hinter ihm betenden Gemeinde erreicht. In einer Moschee kann man auch eine Minbar , eine Kanzel, finden, die sich rechts neben dem Mihrab befindet. Zum Freitagsgebet oder an den zwei Festen der Muslime hält der Imam von dieser Kanzel aus eine Predigt.
Grundlagen des Islam
Die Bedeutung des Wortes „Islam“
Islam leitet sich aus der Wurzel zweier arabischer Wörter ab. Diese bedeuten soviel wie „Frieden, Reinheit, Hingabe“ und „Gehorsam“. Im religiösen Kontext hat „Islam“ die Bedeutung von Hingabe in den Willen Gottes und Gehorsam gegenüber seinen Anordnungen.
Das arabische Wort „Allah“ bedeutet übersetzt Gott oder genauer, der eine und einzige Gott. Der Schöpfer des Universums, der König aller Könige, Herr aller Herren, der Barmherzige, der Gnädige. Auch arabische Christen sagen „Allah“ zu Gott.
Die Glaubensartikel
Ein Muslim glaubt an Einen Gott , Erhaben und Ewig, Unendlich und Mächtig, Gnädig und Barmherzig, Schöpfer und Versorger. Er gebiert nicht und ist nicht geboren. Nichts ist Ihm gleich.
Die Gesandten und Propheten Gottes
Ein Muslim glaubt an alle Gesandten und Propheten Gottes ohne Unterschied. Alle Gesandten waren sterbliche Menschen. Sie waren von Gott auserwählt worden, um die Menschen den Islam zu lehren. Die Botschaft der Gesandten war im Kern die Gleiche, es war der Islam, und sie kam aus der einen und gleichen Quelle.
Die Offenbarungen und der Koran
Ein Muslim glaubt an alle Schriften und Offenbarungen in ihrer vollständigen und ursprünglichen Form. Allah, der Schöpfer, hat die Menschen nicht ohne Rechtleitung gelassen. Offenbarungen wurden gesandt, um die Menschen auf den Rechten Pfad zu leiten.
Die Botschaft aller Gesandten und Propheten war die Gleiche. Sie forderten die Menschen auf, auf den Weg Gottes, von dem sie abgewichen waren, zurückzukehren. Der Koran ist das heilige Buch der Muslime.
Die Engel
Die Engel sind geistige Wesen, aus Licht geschaffen, die weder essen noch trinken. Sie besitzen keinen freien Willen und sind nur mit dem Dienst für Allah beauftragt.
Der Jüngste Tag
Die Muslime glauben an den Jüngsten Tag und an die Abrechnung und die Rechenschaft für ihr Leben vor Allah. Nach dem Tode werden die Menschen auferweckt werden und ihre Taten werden im Jenseits vor ihnen ausgebreitet. Ihnen wird entweder von Allah vergeben, oder sie werden von Allah ihrer gerechten Strafe zugeführt.
Die Vorherbestimmung
Ein Muslim glaubt an die Vorherbestimmung. Vorherbestimmung bedeutet das zeitlose Wissen Allahs und die Macht seine Pläne vorzubereiten und durchzuführen.
Der Zweck des Lebens
Der Muslim glaubt, dass der Zweck des Lebens der Dienst für Allah ist. Der Dienst für Allah bedeutet nicht, dass man sein ganzes Leben in Zurückgezogenheit und Meditation verbringen soll. Gott zu dienen bedeutet zu versuchen, das Leben entsprechend den vorgeschriebenen Regeln Gottes zu führen. Allah zu dienen bedeutet, ihn zu erkennen, ihn zu lieben, sich ihm hinzugeben und alle Lebensbereiche auf Gott auszurichten
Die Glaubenspraxis
Gott hat dem Muslimen fünf grundlegende religiöse Handlungen aufgetragen, davon einige täglich, einige wöchentlich, manche jährlich und manche mindestens einmal im Leben. Diese Handlungen dienen dazu, den spirituellen Bedürfnissen des Menschen entgegenzukommen und dem gesamten Leben einen göttlichen Aspekt zu geben.
Die fünf grundlegenden Handlungen („Die fünf Säulen des Islam“) sind:
1. Die fünf täglichen Gebete (Salah)
2. Das Fasten im Monat Ramadan (Saum)
3. Die Almosensteuer (Zakat)
4. Die Wallfahrt (Hadsch)
5. Das Glaubensbekenntnis (Schahada)
1. Das tägliche Gebet fünfmal am Tag
Neben dem festen, rituellen Gebet gibt es das freie Gebet, ohne besondere Form und zu beliebigen Zeiten.
2. Das Fasten
Das sich enthalten vom Essen, Trinken und sexuellen Beziehungen während des Fastens, lehrt den Menschen das Prinzip der wahren Liebe zu Gott. Dazu erfährt der Fastende den Sinn von Hoffnung, Demut, Geduld und Selbstlosigkeit, Mäßigung, Willenskraft, Selbstdisziplin, einen Geist sozialer Zugehörigkeit, Einheit und Brüderlichkeit.
Das verpflichtende Fasten ist im Monat Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang vorgeschrieben.
3. Die Zakat
Das Spenden ist ein Akt des Gottesdienstes und der spirituellen Investition. Die Almosensteuer, auf welche die Armen ein Recht besitzen, reinigt nicht nur den Besitz und das Vermögen, sondern auch von Selbstsucht und Gier. Sie reinigt das Herz von Neid und Eifersucht.
4. Die Hadsch
Die Wallfahrt ist die größte Versammlung der Erde, die einmal pro Jahr zu den heiligen Stätten von Mekka und Medina stattfindet. Frieden ist das übergreifende Thema dieses Treffens. Frieden mit Gott, Frieden mit den Menschen, mit sich selbst und mit allen Geschöpfen. Der Brauch der Wallfahrt geht auf den Propheten Abraham zurück, der zusammen mit seinem Sohn Ismail das Gotteshaus - die Kaaba - in Mekka errichtete. Die Hadsch soll die Muslime auch an den Tag des Gerichts erinnern, an dem die Menschen vor Allah stehen werden.
G L O S S A R
Allah der eine, einzige GottAllah-u Akbar "Gott ist grösser"
Hadith Aussage und Ausspruch vom Propheten Muhammad (s)
Hadsch Wallfahrt nach Mekka
'Id-ul Fitr Fest das Fastenbrechens zum Ende des Ramadan ð Ramazan Bayramî
Imam Vorbeter, Gemeindevorsteher, Leiter
Islam wörtl.: “Das Friedenmachen”; Ergebung in Gottes Willen
la ilaha illa-llah “kein Gott außer Allah,
muhammadan Muhammad ist der Gesandte Allahs”
rasulûllahMekka Stadt auf der Arabischen Halbinsel, Geburtsort Muhammads (s)
Muezzin Gebetesrufer
Muhammad (s) wörtl.: "Der Gepriesene"; Name des abschließenden Gesandten Gottes
Namaz (türkisch) Das täglich fünfmalige Gebet ð Salah
Oruç (türkisch, sprich ”Orutsch”) Das Fasten im Islam ð Sawm
Quraisch Ein Stamm der Araber, der in Mekka ansässig war und von dessen Nebenlinie der Prophet Muhammad (s) abstammt
Ramadan Fastenmonat; 9. Monat des Islamischen Mondkalenders
Ramazan Bayramî (türkisch) Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan ð Id-ul Fitr
Sawm (Mz. Siyam) Das Fasten ð Oruç
Salah Das täglich fünfmalige Gebet ð Namaz
Schari‘a wörtl: ”der leicht begehbare Weg zur
Quelle”; das Islamische Gesetz, das auf Offenbarung ruhtSunna Vorbildhafte Vorgehensweise des Propheten Muhammad (s)
Zakat-Abgabe Verpflichtende Abgabe an bestimmte Personengruppen, die Vermögen besitzen
Allah Der eine, einzige Gott
Camii (türkisch, sprich “Dschamii”) Moschee
Iftar Fastenbrechen am Abend nach Sonnenuntergang
Oruç (türkisch, sprich ”Orutsch”) Das Fasten im Islam ð Sawm
Imam Vorbeter, Gemeindevorsteher, Leiter
Khutba Ansprache zu den Freitags- und Festgebeten
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Islam wörtl.: "Das Friedenmachen"; Ergebung in Gottes Wille
Muslim jemand, der sich Allah ergeben hat; Bezeichnung für den, der den Islam lebt
Sure Bezeichnung für die Kapitel im Koran
Iman Die Glaubensüberzeugung
Koran wörtl.: "Das oft zu Lesende"; das Heilige Buch der Muslime